Der Aufbau eines neuen Unternehmens braucht Investment. Keine Frage. Aber wie lange muss der Atmen realistischerweise den sein, um profitabel zu werden? Für Internet Start-ups à la Rocket lautet die Antwort gemäss Oliver Samwer etwas anders als für viele traditionelle Unternehmen. Kaum verwunderlich, wenn man sich die angestrebten Grössenordnungen vor Augen führt. Die Dimensionen und kontinuierliche, langfristige Investitionsbereitschaft erstaunen dann aber doch..
Ein Interessantes Interview mit Oliver Samwer, entdeckt in der Computerwoche, der postuliert, dass er Weg im Internet [5+ Jahre] über rote Zahlen führt.
Die 3 spannendsten Fragen & Antworten gleich hier nachlesen:
Herr Samwer, auch die großen Unternehmen im Portfolio von Rocket Internet schreiben noch allesamt Verluste. Wie lange wird das noch so gehen?

Foto: Rocket Internet
Wir haben schon zum Börsengang im vergangenen Herbst gesagt, jedes Geschäftsmodell braucht unterschiedlich lange Zeit bis zur Gewinnzone. Für E-Commerce sind es meist sechs bis neun Jahre nach Gründung, für Marktplätze fünf bis sieben Jahre, weil sie nicht so viel Cash-Investment brauchen, für Finanz-Startups sechs bis acht Jahre. Jede unserer Firmen ist auf Kurs. Auch Zalando hat fünf bis sieben Jahre gebraucht. So lief es auch bei anderen Unternehmen: Irgendwann lassen sie ihr Marketing-Budget gleich, dann kommen die Gewinne.
Muss der Weg zum Gewinn immer erst über jahrelange Verluste führen?
Ja, das ist notwendig, um im Internet zu gewinnen. Die Alternative wäre, ich folge dem klassischen deutschen Ansatz und sage, nach zwei Jahren muss man profitabel sein, sonst ist es nix. Nur, dann brauchen wir uns gar nicht mit dem Silicon Valley oder China anlegen oder überhaupt erst eine Milliarden-Firma bauen. Das ist einfach eine notwendige Bedingung im Internet-Markt, dass man zunächst eine kritische Masse erreicht. Wenn es keine Wettbewerber gäbe, ginge es auch anders. Aber so muss man erst diesen Abstand gewinnen, bevor man die Kosten stabilisieren kann.
Rocket Internet springt aber auch in immer neue Geschäftsbereiche. Passen sie überhaupt noch zusammen?